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Farbenfabrik zu Neuwerk bei Oelze
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ADRESSE
98746 Katzhütte, Oelze Schwarzburger StraßeWeiterUrl : https:/ / de.wikipedia.org/ wiki/ Farbenfabrik zu Neuwerk bei Oelze UrlLoad : https:/ / yes WikiText : Die Farbenfabrik zu Neuwerk bei Oelze war eine Farbenfabrik in Katzhütte (Thüringen), die von 1830 bis 1991 existierte. Die Farbenfabrik zu Neuwerk bei Oelze befand sich in Katzhütte (Thüringen). Sie wurde 1830 als Bleiweißfarbenfabrik von Heinrich Voigt und Friedrich Wilhelm Heuäcker gegründet. Als Rohstoffe zur Bleiweißherstellung wurden zunächst Ocker, Schwerspat und Gips aus der Umgebung verwendet. 1832 wurden nur Bleiweißfarben produziert. Rohstoffgrundlagen waren die reichlichen Vorkommen an Ocker, Schwerspat und Gips im Thüringer Raum. Als Energiequelle dient die Wasserkraft aus der Oelze. Im Jahre 1852 verkaufte Friedrich Wilhelm Heuäcker seine Firmenanteile an seinen Sohn Carl Wilhelm Voigt (siehe Bild). Ein Brand zerstörte 1869 die Fabrik, jedoch wurde sie in der Folgezeit wieder aufgebaut. Oskar Voigt mischte 1870 erstmals zwei neue Farben, die fortan im Werk produziert wurden und giftfrei waren: das Antizinnober und das Granatrot. Verwendung fanden diese Farben für die Spielzeug- und die Papierindustrie. 1888 wurde, um die Kapazität zur Produktion von Bleiweiß zu erhöhen, ein weiteres Fabrikgebäude eröffnet. Es beinhaltete neben zwei Kammern auch eine Bleigießerei sowie eine Bleiniederlage. Eine weitere Effizienzsteigerung erfolgte durch die Anschaffung einer Dampfmaschine und eines Rohölmotors im Jahr 1891. Im Jahre 1903 wurde ein neues Kesselhaus errichtet, das Elektrizität für die Fabrik und den Ort Oelze produzierte. In der Zeit zwischen erstem Weltkrieg und 1929 setzte ein Aufschwung ein, der der Fabrik gute Umsätze und steigende Absätze bescherte. Das 100-jährige Bestehen der Fabrik konnte schließlich 1930 gefeiert werden. 1945 wurde auch die Farbenfabrik enteignet, was dazu führte, dass Carl Wilhelm Voigt schließlich 1953 nach Westdeutschland umsiedelte. Im Jahr 1955 ging die Unternehmensleitung von der sowjetischen Treuhand in die Hände der VEB Farbenfabrik Katzhütte über. Damals arbeiteten etwa 60 Beschäftigte in der Fabrik. Damals waren die Produktionsanlagen veraltet und man dachte über eine Werksschließung nach. Jedoch wurde die Produktion aufgrund des hohen Bedarfes der Buna-Werke in Schkopau an organischen Verschnittpigmenten, die zur Färbung von Kautschukprodukten dienten, aufrechterhalten. Im Jahr 1960 wurde der Betrieb grundlegend modernisiert. Es erfolgte die Anlage eines Maschinenraumes, einer Säureanlage und einer Nassfarbenabteilung. Im selben Jahr wurde die Fabrik mit dem VEB Bleifarbenwerk Ohrdruf zusammengelegt. Nun wurden die Bleichromate ausschließlich in Ohrdruf produziert. In Katzhütte wurden fortan Teigfarben für Buntpapier und Buntfarben als Lackausgangsstoff hergestellt. Die Anlage eines Klärbeckens für die Abwässer erfolgte 1968/1969. 1969 wurde auch ein Heizkraftwerk in Betrieb genommen, das neben der Fabrik auch das Haus des Volkes und die Sporthalle von Katzhütte beheizte. Im Jahr 1980 konnte schließlich das 150-jährige Betriebsjubiläum gefeiert werden. Infolge der politischen Wende des Jahres 1990 musste die Fabrik am 31. März 1991 ihre Produktion einstellen. Der Abriss einiger Teile des Werkes erfolgte 1994/1995.